Mit großem Unverständnis reagiert die FDP-Stadtverordnetenfraktion auf die völlig überraschende Mitteilung der Großen Koalition, die seit 2009 betriebenen Planungen für den Neubau des städtischen Alten- und Pflegeheims Moritz-Lang-Haus nicht weiter zu verfolgen und die Einrichtung stattdessen zu sanieren.
„Beim Informationsbesuch des Ausschusses für Soziales und Gesundheit im Januar 2015 wurde ganz offensichtlich, daß aufgrund der erheblichen Baumängel eine Sanierung nicht sinnvoll ist“, so die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Sabine Dumont du Voitel.
Eine Sanierung der maroden Elektrik, von undichten Fenstern und einer mangelhaften Außenverkleidung im laufenden Betrieb der Einrichtung ist gegenüber Bewohnern und Bewohnerinnen sowie dem Personal nicht vertretbar.
Zudem entspricht auch die Ausstattung im Sanitär-Bereich bei weitem nicht mehr den heutigen Erfordernissen: Jeweils zwei Doppelzimmer teilen sich eine Nasszelle mit Waschbecken und WC, für Wannenbäder müssen die oft mehrfach behinderten Bewohner und Bewohnerinnen über den Flur in die Baderäume gebracht werden.
Die Geduld und Einsatzbereitschaft der Pflegekräfte, die unter diesen schwierigen Bedingungen ihren Dienst versehen, ist bewundernswert. Ob sich potenzielle Pflegekräfte angesichts dieser Arbeitsbedingungen für den Pflegeberuf begeistern, wage man zu bezweifeln.
Auch seien seit 2011 Kredite für einen Neubau aufgenommen worden, die Jahr für Jahr, ohne dass es einen Fortschritt gibt, bedient werden müssen und die Stadt so teuer zu stehen kommen.
Völlig daneben und eine Mißachtung seiner Rechte ist es aber, wenn der Ortsbeirat Dotzheim in dieser für ihn wichtigen Angelegenheit erst aus der Presse erfahren darf, daß die Pläne für einen Neubau „gestorben“ sind und nun langwierige und teure Überlegungen zu einer Sanierung angestellt werden...
< Frontalangriff auf die Pressefreiheit | Rätsel-Rallye durchs Rathaus mit Besuch beim Oberbürgermeister > |
---|