Obwohl die wirtschaftliche Situation in Deutschland seit einiger Zeit von vielen Unternehmen als nicht positiv bewertet wird, zeigt ein Blick auf aktuelle Statistiken, dass sich immer noch zahlreiche Menschen dazu entschließen, eine Firma zu gründen.
Ob Vorhaben wie diese am Ende von Erfolg gekrönt sind oder nicht, ist unter anderem von der Vorbereitung abhängig. Und obwohl es auch im Unternehmenskontext hin und wieder sinnvoll sein kann, auf sein Bauchgefühl zu hören, braucht es eine klare Strategie, um Fehlern bestmöglich vorzubeugen.
Wer es schafft, Risiken realistisch zu bewerten und entsprechend gegenzusteuern, profitiert von guten Voraussetzungen, sobald es darum geht, sich langfristig etwas aufzubauen. Dieser Artikel enthält einige wertvolle Tipps.
Unternehmensgründung: wichtige Schritte im Überblick
Bei Unternehmensgründungen spielen unter anderem auch rechtliche Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Fragen, die in diesem Zusammenhang relevant werden können, sind unter anderem: „Welche Rechtsform sollte ich wählen?“ oder „Wie sollten die Verträge zwischen den einzelnen Gesellschaftern gestaltet sein?“.
Eine fundierte Beratung, zum Beispiel beim Gesellschaftsrecht in Aschaffenburg, kann dabei helfen, rechtliche Risiken möglichst früh zu erkennen und Fehlentscheidungen vorzubeugen. Die folgenden Abschnitte umreißen deshalb eine Art Fahrplan, der sich bei verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen nutzen lässt.
Geschäftsidee entwickeln und prüfen
Für ein möglichst erfolgreiches Unternehmen braucht es die passende Geschäftsidee. Diese sollte dazu in der Lage sein, die Probleme der jeweiligen Zielgruppe zu lösen und sich von den Mitbewerbern abheben. Ziel sollte es sein, den Kunden die Frage: „Warum sollte ich Produkt XY gerade hier kaufen?“ überzeugend zu beantworten.
Ratsam ist es zudem, realistisch zu bleiben und die Situation neutral zu bewerten. Nur weil eine Idee gut klingt, weil sie dabei hilft, einen Lebenstraum zu erfüllen, bedeutet dies noch nicht, dass das Vorhaben auch von Erfolg gekrönt sein muss. Am Ende ist es wichtig, dass das Projekt auf lange Sicht wirtschaftlich ist.
Markt- und Wettbewerbsanalyse durchführen
Mithilfe einer umfassenden Markt- und Wettbewerbsanalyse ist es möglich, herauszufinden, ob es gegebenenfalls Chancen und Risiken zu berücksichtigen gilt, die im ersten Moment nicht sichtbar sind.
Im Rahmen der entsprechenden Analyse geht es unter anderem darum, herauszufinden, …
- wer die potenziellen Kunden sind,
- wie groß der Markt ist und
- welche Wettbewerber es bereits gibt.
Genau an dieser Stelle werden einmal mehr Alleinstellungsmerkmale relevant. Oder anders: Das Unternehmen sollte sich klar positionieren. Wer in einer Straße die fünfte Bäckerei eröffnet, dürfte es schwer haben, wenn er nicht mit besonderen Angeboten auf sich aufmerksam macht.
Businessplan erstellen
Auch wenn viele Start-ups oft (aus Zeitgründen) das Gegenteil behaupten: Ein ausgereifter Business-Plan ist die Basis einer Unternehmensgründung. In ihm beschreiben die Gründer ihre Geschäftsidee bzw. ihr Geschäftsmodell, ihre Zielgruppe und die Chancen, die sie sich am Markt ausrechnen. Zudem zwingt ein solcher Plan dazu, sich noch einmal eingehend mit seinem Business auseinanderzusetzen. Fehler und Herausforderungen fallen so meist eher auf. Hinzu kommt, dass ein Business-Plan von Banken und Investoren als Voraussetzung angesehen wird, wenn es darum geht, Fremdkapital zu beantragen.
Rechtsform wählen
Die Rechtsform eines Unternehmens wirkt sich auf verschiedenen Ebenen auf steuerliche und rechtliche Bereiche aus. Daher ist es umso wichtiger, hier von vornherein die richtigen Weichen zu stellen. Mit Einzelunternehmen, GmbHs, UGs usw. sind verschiedene Anforderungen verbunden. Eine individuelle Beratung kann dabei helfen, Fehlern vorzubeugen. Eine gewisse Skalierbarkeit kann jedoch auch von Vorteil sein. So werden erfolgreiche Unternehmen, die zum Beispiel als UG gegründet wurden, im Laufe der Zeit oft zu einer GmbH.
Finanzierung und Fördermöglichkeiten klären
Viele Unternehmen benötigen zur Aufnahme der Tätigkeit Fremdkapital. Das vorhandene Eigenkapital reicht selten aus, um Maschinen, Anlagen und Personal zu zahlen … zumindest nicht in der ersten Zeit.
Je nach individuellen Voraussetzungen kommen unter anderem Kredite, Förderungen und Zuschüsse infrage. Hier kann es sich lohnen, sich vor allem in Bezug auf staatliche Unterstützung zu informieren.
Unternehmen anmelden und formale Schritte erledigen
Eine Unternehmensgründung ist immer mit Bürokratie verbunden. Wer nicht freiberuflich tätig ist, muss zum Beispiel ein Gewerbe anmelden. Auch das Eintragen ins Handelsregister und die Anmeldung bei verschiedenen Behörden stehen in der Regel auf der To-do-Liste.
Welche Anmeldungen vorgegeben sind, ist immer von der Branche, in der das Unternehmen tätig sein wird, abhängig. Für die Gastronomie gelten beispielsweise andere Regeln als für den industriellen Bereich. Wichtig ist, auf Nachfrage alle relevanten Dokumente vorweisen zu können. Wer Zeit sparen möchte, kann viele Anträge über das Internet stellen. Inwieweit dies genau möglich ist, ist jedoch von der zuständigen Gemeinde bzw. Kommune abhängig.
Steuern, Buchhaltung und Versicherungen organisieren
Hier gibt es keine Schonfrist oder Ähnliches. Auch Gründer werden direkt mit Steuern und Versicherungen konfrontiert. Daher stellt sich vergleichsweise früh die Frage „Möchte ich mich selbst um meine Buchhaltung kümmern oder das Ganze auslagern?“.
Beide Alternativen bieten ihre Vorteile. Wer mit einem Steuerberater zusammenarbeitet, kann sich auf sein Tagesgeschäft konzentrieren. Gleichzeitig kostet ein Outsourcing dieser Art Geld.
Marketing- und Vertriebsstrategie festlegen
Wer neu am Markt ist, muss irgendwie dafür sorgen, dass seine Marke bekannt wird. Und genau hierfür braucht es eine funktionierende Marketing- und Vertriebsstrategie.
Es geht darum, Kunden zu erreichen. Viele Unternehmen setzen in diesem Zusammenhang auf Online-Werbung und Social Media, zum Beispiel in Form von Live-Videos auf TikTok. Aber auch die klassische Offline-Marketing-Kampagne, zum Beispiel mit Plakaten und Flyern, hat noch nicht ausgedient. Es gilt, eine klare Strategie zu entwickeln, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erfüllen und so nach und nach Reichweite aufzubauen. Regelmäßige Analysen helfen dabei, die Erfolge vergangener Kampagnen zu überprüfen, um herauszufinden, was besonders gut und was weniger gut funktioniert hat.
Risiken erkennen und absichern
Auch für die vielversprechendsten Geschäftsmodelle gilt: Jede Unternehmensgründung ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Es braucht mehr als nur eine gute Idee, um sich am Markt durchsetzen zu können.
Gründer, die Zeit in die Planung, die Analyse und die Organisation investieren, können ihre Risiken meist schneller entdecken und sich absichern, bevor Probleme auftreten. Hier kann es sich lohnen, mit Experten zusammenzuarbeiten, die nicht direkt in das Unternehmen involviert sind. Diese verfügen meist über einen besonderen Weitblick, der auf Details aufmerksam macht, die hin und wieder übersehen werden.
Fazit: Erfolgreich in die Selbstständigkeit starten …
… ist oft einfacher als gedacht, erfordert jedoch Zeit, Mühe und manchmal viele Nerven. Ein Geschäft ist weder ein Selbstläufer noch eine Schuldenfalle, sondern vielmehr das Ergebnis guter Vorbereitung. Die oben genannten Tipps zeigen, welche Aspekte für Gründer relevant werden. Dennoch ist es wichtig, jede Gründung individuell zu betrachten. Es gibt kein Geheimrezept oder eine Garantie für Erfolg. Allerdings zeigt die Erfahrung immer wieder, dass es sich lohnen kann, ein gewisses Risiko einzugehen, um sich den Traum vom eigenen Unternehmen zu erfüllen.
