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Erziehung 2.0 – Einblick ins digitale Kinderzimmer

Erziehung 2.0 – Einblick ins digitale Kinderzimmer

Elternabend der Carlo-Mierendorff-Schule und der Krautgartenschule in Kostheim ein voller Erfolg

Gut besucht war der lang angekündigte Elterninformationsabend im Bürgerhaus in Kostheim. Hunderte Eltern strömten in den Saal, um sich fit zu machen in Sachen Medienerziehung.

Nachdem auch in der Grundschule die Themen Smartphone, Whatsapp, Facebook & Co. zunehmend präsenter werden, hatten die beiden Rektorinnen Vera Witkowski (CMS) und Edith Smetana (KGS) den Abend für Lehrkräfte und Eltern organisiert und als Referenten den Fachberater für Jugendmedienschutz am Staatlichen Schulamt Günter Steppich eingeladen.

Kein Bildschirm im Kinderzimmer

Der Vater zweier Kinder ist seit vielen Jahren in seiner Funktion als Fachberater im gesamten Bundesland unterwegs, um Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern über Chancen und Risiken der „neuen“ medialen Welt aufzuklären: „Es geht hierbei nicht um ein Verteufeln des Internets. Vielmehr geht es darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wir unsere Kinder in dieser Welt begleiten und schützen können.“ Hierzu gehört neben regelmäßigen Gesprächen zwischen Eltern und Kindern auch die Übersicht der Eltern, auf welchen Seiten die Kinder im Netz unterwegs sind. Hier empfiehlt Steppich die sogenannte Whitelist, die den Kindern nur noch den Aufruf bestimmter Seiten ermöglicht. Einen eigenen Computer im Kinderzimmer hält der Experte trotzdem für unnötig und ungeeignet.

Smartphones für Kinder?

Auf die Frage, ob bereits Grundschulkinder ein Handy oder Smartphone brauchen, gibt der Referent eine klare Antwort: „Nein!“ Im Notfall reiche ein älteres Gerät, mit dem das Kind die Eltern kontaktieren kann. Aber auch in Klasse 5 muss ein Smartphone noch nicht sein. Steppich empfiehlt den Eltern, ab Klasse 8 über ein solches Gerät nachzudenken und dann mit ihren Kindern einen Handy-Nutzungsvertrag aufzusetzen, in dem Rechte und Pflichten genau geregelt werden.

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Bildschirmkonsum und Schulleistung

Beeindruckend und zugleich erschreckend sind die Fakten über den Zusammenhang zwischen dem Bildschirmkonsum der Kinder und ihren Schulleistungen. Die heutzutage stetig zunehmende „digitale Freizeit“ hinterlässt insbesondere bei den Jungen deutliche Spuren: Weniger Zeit für Hausaufgaben und Lernen produziert schlechte Noten, diese wiederum sorgen für Frust und Schulunlust – ein Teufelskreis. Und auch gesundheitliche Risiken birgt der Bildschirmkonsum: Von Bewegungsmangel und Übergewicht, über Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten bis zu Depressionen – die Palette ist umfangreich. Bei schönem Wetter sollten die Bildschirme grundsätzlich aus bleiben, rät Steppich – das Treffen auf dem Spielplatz oder das Spielen im Garten ist hier definitiv die bessere Alternative.

Medienkompetenz = Erziehungssache

Kinder müssen vor Gefahren geschützt werden. Gleichzeitig müssen wir ihnen die notwendigen Kompetenzen vermitteln, damit sie sich irgendwann auch selbst schützen können. „Mit dem heutigen Abend kommen wir einer gemeinsamen Medienerziehung von Elternhaus und Schule einen großen Schritt näher“, bedankt sich Rektorin Witkowski am Ende des Abends.

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